Ein völlig anderer Hund!

Juli 2017

Jos und Ria Snijders – Zwolle (bei Groenlo)/NL - privat

Schon seit längerem fanden wir, dass unsere siebenjährige Schäferhündin nicht ganz in Ordnung war. Sie fraß, sie trank, alles war prima, aber sie wirkte lustlos. Wir fragten uns schon, ob ein Hund wohl depressiv sein kann? Aber jedes Mal lebte sie doch wieder auf. Von heute aus gesehen war das immer, wenn sie an einem anderen Ort war und nicht bei uns zuhause.

Letzten Sommer waren wir mit Kindern und Enkeln ein langes Wochenende weg. Ja, Indy ging es gut. Spielen mit den Kindern und hinter dem Ball herrennen. Der Ball in unserem Garten aber lag schon Wochen auf demselben Platz und wurde nur beim Grasmähen bewegt. Als wir wieder nach Hause kamen, war ich oben bei der Waschmaschine. Auf einmal höre ich ein Gekratze auf der Treppe und Indy kam. Sehr aufgeregt, auf den Pfoten kriechend, die Ohren angelegt kroch sie über den Flur. Sie legte sich nirgends hin, sondern lief aufgeregt im ersten Stock herum. Das Merkwürdige war, dass sie sonst nie nach oben kommt. Das darf sie auch nicht. Also reagierte ich böse und verfrachtete sie wieder nach unten. Jetzt, wo ich darüber schreibe, fühle ich mich schlecht bei der Erinnerung daran. Sie ging erst wieder nach unten, als ich sie am Halsband griff und nach unten zog. Später erzähle ich beim Essen meinem Mann davon.

Zufälligerweise zog ein Unwetter auf, was uns als logische Erklärung diente, obwohl sie davor eigentlich nicht Angst gehabt hatte. Inzwischen saß sie unruhig bei uns. Was war denn los? Seit diesem Tag wollte sie lieber nicht mehr im Haus sein. Sie ist sehr sensibel, also dachten wir, dass es mit der unsensiblen Behandlung meinerseits zu tun hatte.

Unser Garten grenzt an eine Schule. In der Vergangenheit stand sie am Zaun und ließ sich herrlich streicheln und spielte manchmal mit den Kindern. Das war nun vorbei. Die Kinder riefen sie wie immer, aber von ihr kam keine Reaktion. Wir hatten jetzt einen nervösen Hund, der keine Lust hatte, bei uns zu sein.

Ein paar Tage später begann die Unruhe in der Nacht. Sie jaulte laut und bellte an einem Stück. Wir dachten, dass sie kurz raus musste zum Pinkeln, aber sie ging nach draußen und blieb dort stehen. Das ging ein paar Nächte so weiter und sie ist für eine Nacht in die Scheune umgezogen. Wir wollten doch auch schlafen – aber auch dort wollte sie eigentlich nicht bleiben.

Inzwischen waren wir ratlos. Sollten wir uns nach einer anderen Familie für sie umschauen? Wenn sie nun mal nicht hier bleiben wollte … sehr traurig.

Bis mein Mann bei Menschen am Arbeiten war und mit einer Geschichte nach Hause kam. Diese Menschen hatten sich krank gefühlt und sie hatten ein NB-Instrument aufstellen lassen und das Elend war vorüber! Das klang gut und wir bekamen wieder Hoffnung. Wir bekamen den Namen und die Adresse von Bertie. Schnell angerufen und schnell war ein Treffen vereinbart.

Bertie war ein paar Stunden hier und es wurde direkt deutlich: es würde kein Luxus sein, wenn wir ein NB-Instrument aufstellen lassen würden. Erst noch einen Test gemacht: Zur Probe haben wir das Instrument in den Garten gestellt und ich musste mich auf einen der schlechtesten Plätze im Wohnzimmer setzen. Nach einer Weile begann ich so zu gähnen und nach Bertie hatte ich eine viel besser Gesichtsfarbe. Also bestellen und hoffen, dass es schnell aufgestellt werden kann.

Wir werden es nie vergessen: Nach dem Kaffee ging Bertie mit meinem Mann und dem Hund nach draußen. In der Küche hatte sich Indy direkt neben Bertie gelegt, als wüsste sie, dass er für eine Veränderung sorgen würde. Draußen gruben sie ein Loch und das NB-Instrument steht gerade eben im Boden, da packt Indy den Ball und drückt ihn gegen die Beine meines Mannes. Das war sehr lange nicht mehr geschehen. Von diesem Moment an ist sie wieder im Haus, schläft sie drin, spielt wieder drinnen und fordert uns wieder heraus. Wir haben wieder einen fröhlichen Hund, der sich wieder herrlich streckt und mit viel zu großen Stöcken kommt. Herrlich. Jeden Tag genießen wir das! Was wäre nur geschehen, wenn wir Bertie nicht kennengelernt hätten. Auch sind wir von Bertie behandelt worden. Mein Mann musste sich am meisten an das andere Gefühl im Haus gewöhnen.

Bertie: Herzlichen Dank und viele Grüße von Indy.